Nähgarne
Nähgarn – den passenden Faden für jedes Nähprojekt finden
Für gewöhnlich schenken wir dem Nähgarn erst Beachtung, wenn wir ihn für unser nächstes Nähprojekt benötigen. Oder wenn dieser reißt und uns regelrecht in den Wahnsinn treibt. Besonders minderwertige Garne halten nicht, was sie versprechen.
Um zu verstehen, wieso das richtige Nähgarn so wichtig ist, haben wir uns mit einigen Fragen befasst. Wissen Sie, woraus der feine Zwirn besteht und wie er hergestellt wird? Oder was die Angaben auf der Packung aussagen? Wir haben interessante Fakten rund ums Thema Nähgarn für Sie zusammengefasst!
Wie wird Nähgarn hergestellt?
Nähgarne gibt es in verschiedenen Farben, Stärken und Materialien. Das richtige Garn ist wichtig, wenn das nächste Nähprojekt erfolgreich werden soll. Die Qualität beginnt bereits bei der Herstellung, die mehrere Prozesse durchläuft.
Bevor es an die Verarbeitung geht, muss das Rohmaterial zuerst gründlich gereinigt werden. Schon kleinste Verunreinigungen beeinflussen die Qualität des Endprodukts. Anschließend werden die Rohfasern gestreckt und in einem Spinnprozess zu einem Garn miteinander verdreht. Für eine höhere Strapazierfähigkeit werden Naturfasern zusätzlich veredelt und gefärbt. Danach wird es auf Spulen gewickelt und verpackt.
Was versteht man unter Spinnfasergarn und Filamentgarn?
Der Unterschied beider Garne liegt im Ausgangsmaterial, das für die Herstellung des Nähgarns verwendet wird. Bei Spinnfasergarnen werden natürliche Rohstoffe wie Baumwolle oder Seide verwendet. Da Naturfasern zu kurz sind, um einen langen Faden zu bilden, werden sie zunächst parallel angeordnet und anschließend zu einem Garn versponnen.
Ein Filamentgarn besteht aus Kunststofffasern, etwa Polyester oder Polyamid. Diese können endlos lange gezogen werden, weswegen das fertige Garn auch Endlosgarn genannt wird. Ein aus einer Faser bestehendes Garn ist ein Monofilament. Werden mehrere miteinander verdreht, entsteht daraus ein Multifilament.
Zusätzlich gibt es Umspinnungsgarne, die aus Natur- und Kunstfasern bestehen und die Vorteile beider Materialien in sich vereinen. Hierbei besteht der Kern aus Polyester, der mit Baumwolle umwickelt wird. Diese Nähgarne sind besonders reißfest und stabil.
Welche verschiedenen Garne gibt es?
Aufgrund des verwendeten Materials können Nähgarne grob in zwei Kategorien eingeteilt werden: Garne aus Naturfasern und Garne aus Kunststofffasern. Beide haben ihre Vor- und Nachteile, die wir hier aufzeigen möchten.
Garne aus Kunstfasern
Nähgarne aus Kunststofffasern bestehen überwiegend aus Polyester oder Polyester-Gemischen. Sie sind außerordentlich reißfest, robust und hitzestabil. Die gängigste Variante ist ein Polyestergarn, das auch als Allesnäher oder Universalgarn bekannt ist. Wie der Name es bereits sagt, lässt es sich für viele Zwecke einsetzen. Es eignet sich für leichte genauso wie für schwere Stoffe.
Unser Tipp: Wer auf Nachhaltigkeit beim Nähen setzt, für den gibt es Nähgarn aus recycelten PET-Flaschen. Das SERACYCLE-Nähgarn ist ebenfalls ein Allrounder-Garn, das sich für das Nähen mit verschiedensten Materialien eignet.
Ein Jeansgarn ist ein Umspinngarn, das aus einem Polyester-Baumwoll-Gemisch besteht. Es kommt zum Ausbessern oder zum Vernähen von Jeansstoffen zum Einsatz.
Ebenfalls ein Vertreter dieser Kategorie ist das Knopflochgarn. Es ist dicker und somit reißfester als die bisher genannten Garne und sorgt für stabile Nähte an stark beanspruchten Stellen, wie Knopflöchern oder Steppnähten an Kleidung.
Garne aus Naturfaser
Neben Kunststofffasern gibt es auf dem Markt Nähgarne aus natürlichen Stoffen. Ihre Vertreter sind Baumwolle und Seide.
Baumwollgarne sind nicht dehnbar und können beim Nähen schneller reißen. Sie eignen sich für nicht elastische Stoffe wie Baumwolle oder Popeline. Auch die Farbe fällt matter aus.
Garne aus Seide sind sehr fein und eignen sich eher weniger für das Nähen mit einer Nähmaschine. Sie sollten lieber mit der Hand aufgenäht werden.
Was bedeutet Mercerisation?
Bei der Mercerisation werden Naturfasern wie Baumwolle mit Natron behandelt, um bestimmte Eigenschaften zu erhalten. Die Fasern quellen auf und verändern ihre Struktur. Dadurch wird das fertige Nähgarn gleitfähiger, robuster und erhält einen seidigen Glanz.
Wie wähle ich die Farbe meines Nähgarns?
Nähgarn ist in unterschiedlichen Farben erhältlich. Für jedes Projekt gibt es den richtigen Farbton. Möchten Sie mit dem Garn einen Akzent setzen, können Sie bewusst einen Kontrast wählen. Soll die Naht allerdings fast unsichtbar sein, empfehlen wir ein Garn zu wählen, das eine Nuance dunkler als der Stoff ist.
Angaben zur Garnstärke richtig verstehen
Die Angaben auf der Packung geben die Stärke des Garns an. Aber genau diese können insbesondere Einsteiger verwirren. Kein Sorgen: Es ist viel einfacher, als es den Anschein hat! Sobald die ganzen Nummern einen Sinn ergeben, finden Sie mühelos das passende Nähgarn für all Ihre Projekte.
Die gängigste Angabe ist Nm (Nummer metrisch) und gibt an, wie viel Meter Garn genau 1 Gramm wiegt. Bei einem Nähgarn mit der Angabe Nm 120 wiegen 120 Meter 1 Gramm. Bei dieser Angabe gilt die Faustregel: Je höher die angegebene Zahl, desto feiner ist das Garn. Eine kleinere Zahl steht hingegen für ein stärkeres, robusteres Garn.
Nähgarne in der Stärke Nm 100 und Nm 120 sind Standardgarne, die sich zum Vernähen leichter bis mittelschwerer Stoffe eignen. Für Projekte wie Bettwäsche oder Gardinen sind die Allesnäher zu fein. Hierfür benötigen Sie ein stärkeres Garn in der Stärke 80. Für dicke Stoffe wie Jeans sind Garne mit der Stärke 50 – 30 empfehlenswert. Sie sind robust und halten jeglicher Beanspruchung stand.
Hochwertiges Nähgarn erkennen – die wichtigsten Eigenschaften
Sie haben die Nadel getauscht, die Fadenspannung angepasst und sämtliche Funktionen überprüft – doch der Faden reißt immer wieder? In diesem Fall muss es nicht an den Einstellungen Ihrer Nähmaschine liegen, schuld ist ein billiges Nähgarn, das nicht hält, was es verspricht. Aber wenn der Faden schon beim Nähen reißt, wie soll das Endergebnis halten? Insbesondere Kleidung mit starker Beanspruchung, etwa Sport- oder Outdoormode, muss einiges im Alltag aushalten. Hier spielt neben dem Stoff das Nähgarn eine entscheidende Rolle. Doch wie soll man bei der breiten Auswahl ein hochwertiges Nähgarn erkennen?
Oberflächenstruktur
Ein hochwertiges Nähgarn lässt sich schon mit bloßem Auge erkennen. Rollen Sie dafür etwa 30 Zentimeter des Garns ab und lassen Sie es zunächst in der Luft hängen. Dreht es sich um sich selbst, können Sie davon ausgehen, dass es nicht durch Qualität glänzt. Dies liegt an einem unausgewogenen Verspinnen der einzelnen Fäden. Finden sich zudem noch Knötchen auf der Oberfläche, bleiben diese beim Nähen hängen und erzeugen ein unsauberes Nahtbild.
Reißfestigkeit
Im nächsten Schritt gilt es, die Reißfestigkeit des Garns zu prüfen. Wickeln Sie dazu das abgerollte Garn um Ihren Finger und ziehen Sie daran. Reißt es ohne Mühe, wird es auch beim Nähen mit der Maschine nur Probleme bereiten. Von diesem Garn sollten Sie – um Ihre Nerven zu schonen, die Finger lassen!
Farbintensität
Die Herstellung eines Garns ist aufwendig und erfordert viele Schritte. Wird hierbei gespart, wirkt sich dies am Ende auch auf die Farbe aus. Erstklassige Nähgarne bekannter Hersteller überzeugen durch eine gleichmäßig intensive Farbe, die auch nach mehrmaligem Waschen ihren Glanz behält.
Große Auswahl an Nähgarnen bei Nähwelt Schweizer
Das richtige Nähgarn zu finden, ist für den Erfolg eines Nähprojekts entscheidend. Es sorgt für langlebige sowie saubere Nähte und erleichtert das Arbeiten.
Bei Nähwelt Schweizer finden Sie ein umfangreiches Sortiment namhafter Marken, die durch Reißfestigkeit, Hitzestabilität, Farbintensität und eine glatte Oberfläche überzeugen. Unser Angebot umfasst Nähgarn in verschiedenen Stärken, Farben und Materialien. Egal, welches Nähprojekt ansteht, hier finden Sie das passende Produkt!
Haben Sie Fragen oder benötigen Sie weitere Informationen? Kontaktieren Sie uns, wir beraten Sie gerne!